A…
abhängig – bedingt, gebunden. (ts)
Ableitung – Folgerung, Deduktion (Ableitung des Besonderen und Einzelnen vom Allgemeinen; Erkenntnis des Einzelfalls durch ein allgemeines Gesetz; Ggs. Induktion). (ts) (dn)
addieren – zusammenzählen, hinzufügen. (dn)
aktiv – unternehmend, geschäftig, zielstrebig; Ggs. inaktiv, passiv. (dn)
analog – durch ein und dieselbe mathematische Beziehung beschreibbar, einen Wert durch eine physikalische Grösse darstellend (EDV); Ggs. digital (II). (dn)
analytisch – zergliedernd, zerlegend, durch logische Zergliederung entwickelnd. (dn)
Archiv – Ort, an dem Schriftstücke, Urkunden und Akten aufbewahrt werden. (dn)
Augenblick – Zeitpunkt, Moment, Gegenwart. (ts)
Ausdifferenzierung – wenn ein System sich gegenüber der Umwelt differenziert und eine Grenze zu ihr zieht. Die innere Differenzierung eines Systems ist ein Produkt der Autopoiesis. (sy)
ausgewogen – entsprechend, abgestimmt, im Gleichgewicht. (ts)
Autopoiesis – von einem autopoietischen System kann dann gesprochen werden, wenn es möglich ist, eine spezifische Operationsweise festzustellen, die in diesem System und nur dort stattfindet. Alle autopoietischen Systeme sind durch eine operative Schliessung gekennzeichnet. (sy)
Atmosphäre – eigenes Gepräge, Ausstrahlung, Stimmung. (dn)
B…
Bedürfniss – Verlangen, Begehren. (ts)
beliebig
Beliebigkeit
Beobachter – Zeuge, Publikum. (ts)
Beobachtung – Beobachtung ist eine spezifische Operationsweise, die eine Unterscheidung benutzt, um die eine oder andere Seite der Unterscheidung zu bezeichnen. Es kommt immer dann zu Beobachtungen, wenn ein System aufgrund von Unterscheidungen operiert und Informationen gewinnen und verarbeiten kann. (sy)
Beweis – Begründung, Beleg, Zeichen. (ts)
Bezug – Zusammenhang, Verbindung, Verhältnis, Kommunikation. (ts)
C…
Chaos – totale Verwirrung, Auflösung aller Ordnungen. (dn)
D…
Darstellung – Bericht, Version, Erläuterung. (ts)
definieren – “abgrenzen, bestimmen” (lat.); den Inhalt eines Begriffs auseinanderlegen, feststellen. (dn)
Detail – Einzelheit, Einzelteil. (dn)
Dialog – Wechselrede. (dn)
Differenzierung – siehe Ausdifferenzierung. (sy)
divers – einige, mehrere, verschiedene. (dn)
Doktor – Lehrer, höchster akademischer Grad (dn)
Doppelhalbkreis
Dynamik – Differenzierung (der Klangfülle/ Tonstärke in der Musik und Akustik. (dn)
Dynamis – Möglichkeit, Fähigkeit. (dn)
E…
Eigendynamik
Elektro
Elektrofusion
elektronische Musik – Sammelbegriff fuer jede Art von Musik, bei deren Entstehung, Wiedergabe oder Interpretation elektronische Hilsmittel eingesetzt werden. (dn)
E‑mail
Entwicklung – Entstehung. (ts)
erfolgreich – wirksam, effektiv. (ts)
Evaluation – Bewertung. (dn)
existent – wirklich, vorhanden.
Experiment – wissenschaftlicher Versuch, durch den etwas entdeckt, bestätigt oder gezeigt werden soll. Wagnis. (dn)
F…
Forum – öffentliche Diskussion, Aussprache. (dn)
Frage
Funktionssystem
G…
Gegebenheit – Tatsache, Umstand. (ts)
gelingen – sich durchsetzen, Erfolg haben. (ts)
generieren – erzeugen, produzieren. (dn)
Gesamtheit – Vollständigkeit, Komplex. (ts)
Glossar – Wörterverzeichnis (mit Erklärungen). (dn)
Grenze – Trennungslinie. (ts)
H…
Handlung – Aktion, Verhalten, Massnahme. (ts)
harmonell
harmonisch
herrschen – leiten, lenken, wirken. (ts)
Hintergrund – Umgebung. (ts)
humanoid
Hypothese – zunächst unbewiesene Annahme von Gesetzlichkeiten oder Tatsachen, mit dem Ziel, sie durch Beweise zu verifizieren oder zu falsifizieren; Vorentwurf für eine Theorie. (dn)
I…
Index – Anzeiger, Register, Verzeichnis. (dn)
individuell – auf das Individuum, den einzelnen Menschen, seine Bedürfnisse, speziellen Verhältnisse u.ä. zugeschnitten, ihnen angemessen, ihnen entsprechend. (dn)
Individuum – “das Unteilbare”, der Mensch als Einzelwesen (in seiner jeweiligen Besonderheit). (dn)
Institut – Einrichtung, die wissenschaftlichen Arbeiten, der Forschung o.ae. dient. (dn)
interagieren – siehe Interaktion.
Interaktion – aufeinander bezogenes Handeln zweier odere mehrerer Personen, Wechselbeziehungen zwischen Handlungspartnern. (dn) – ist ein soziales System, das die physische Anwesenheit der Kommunikationspartner verlangt. Interaktionen bilden sich, wenn die Wahrnehmung der physischen Anwesenheit die Grundlage der Kommunikation ist, die sich ausgehend von der doppelten Kontingenz bildet. (sy)
interessieren (sich) – Anteilnahme bekunden; sich nach etwas erkundigen; etwas beabsichtigen, anstreben; geistig aufgeschlossen sein. (dn)
intra – innerhalb.
isolieren – absondern, vereinzeln, abschliessen. (dn)
J…
junger Mann
K…
Klang – Schall, Timbre, Hall. (ts)
Klangerzeugung
Kolloquium – wissenschaftliches Gespräch. (dn)
Kommunikation – besteht aus der Synthese dreier Selektionen: (1) Mitteilung; (2) Information; (3) Verstehen der Differenz zwischen Information und Mitteilung. Man spricht von Kommunikation, wenn Ego versteht, dass Alter eine Information mitgeteilt hat; diese Information kann ihm dann zugeschrieben werden. Die Mitteilung einer Information (z.B. “es regnet”) ist nicht an sich Information. Die Kommunikation realisiert sich nur, wenn sie verstanden wird: wenn die Information und Alters Intention für die Mitteilung als unterschiedliche Selektionen verstanden werden. Ohne Verstehen kann Kommunikation nicht beobachtet werden. (sy)
kommunizieren – siehe Kommunikation. (sy)
Komplexität – Der Begriff Komplexität bezeichnet den Sachverhalt, dass nicht alle Elemente einer Einheit zugleich miteinander verbunden werden können. Komplexität bedeutet also, dass eine Selektion notwendig ist, um Relationen zwischen Elementen zu aktualisieren. Grundlegend fuer die Definition von Komplexität ist somit die Unterscheidung zwischen Element und Relation, die es erlaubt, eine Situation der selektiven Verknüpfbarkeit zu beobachten. (…) Nur die Komplexität eines Systems ist organisierte Komplexität. Sie besteht in der selektiven Verknüpfbarkeit der Elemente des Systems; sie ist die selektive Organisation der Autopoiesis. (…) Komplexität bezeichnet die Tatsache, dass es immer mehr Möglichkeiten gibt, als in (sozialen) Systemen als Kommunikation und in (psychischen) Systemen als Gedanke jeweils aktualisiert werden kann. (…) Es wird somit ein Selektionszwang beobachtet. (sy)
Komposition – Zusammensetzung, ‑stellung (von Dingen) aus Einzelteilen, Musikwerk. (dn)
Konsequenz – Folgerichtigkeit, Aus‑, Nachwirkung. (dn)
Konzept – (stichwortartiger) Entwurf, erste Fassung einer Rede oder Schrift, Plan, Programm. (dn)
Konzert – eigentl. “Wettstreit der Stimmen”, öffentliche Musikaufführung. (dn)
Kreis
L…
M…
Mechanismus – Triebwerk, (selbsttätiger) Ablauf (z.B. von ineinandergreifenden Vorgängen). (dn)
menschlich
Merkmal – Eigenschaft, Charakteristikum, Eigentümlichkeit, Kriterium. (ts)
Möglichkeit – Aussicht, Gelegenheit. (ts)
momentan – gegenwärtig, temporär. (ts)
musikalisch – kreativ, schöpferisch. (ts)
N…
Notwendigkeit – Erfordernis, Pflicht. (ts)
Nutzen – Vorteil, Zweckmässigkeit. (ts)
O…
oszillieren – schwingen, schwanken, pendeln. (dn). Siehe auch Paradoxie.
P…
Paradoxie – Paradoxien entstehen, wenn die Bedingungen der Möglichkeit einer Operation zugleich auch die Bedingungen ihrer Unmöglichkeit sind. Eines der bekanntesten Beispiele einer Paradoxie ist diejenige des Epimenides, die in der Aussage auftaucht: “Dieser Satz ist falsch”. Es wird dann unmöglich zu entscheiden, ob die Aussage wahr oder falsch ist. (…) Paradoxien scheinen eine Funktion der Irritation des Beobachters zu erfüllen, der, wenn er auf eine Paradoxie stösst und sich gezwungen sieht, eine unmögliche Entscheidung zu treffen, entweder aufgibt, weil seine Beobachtung blockiert ist, oder kreativ wird, indem er irgeneine Form der Asymmetrisierung findet. (sy) (vgl. auch Zeit)
Phase – Abschnitt einer (stetigen) Entwicklung, Zustandsform, Stufe. Grösse, die den Schwingungszustand einer Welle an einer bestimmten Stelle, bezogen auf den Ausgangszustand, charaterisiert. (dn)
Pionier – Wegbereiter, Vorkämpfer, Bahnbrecher. (dn)
plural
potenzieren – erhöhen, steigern, eine Zahl mit sich selbst multiplizieren. (dn)
Q…
R…
reaktiv – als Reaktion auf einen Reiz; Gegenwirkung ausübend oder erstrebend. (dn)
Rechenschieber
Reduktion – Zurückführung des Komplizierten auf etwas Einfaches (Logik). (dn)
Redundanz – Überreichlichkeit, Überfluss, Üppigkeit. (dn) – Redundanz steht dem Begriff der Varietät gegenüber um zwei unterschiedliche Weisen zu bezeichnen, die Komplexität eines Systems zu messen. Mit Redundanz meint man das Ausmaß, in dem durch die Kenntnis eines Elements automatisch eine gewisse Kenntnis der anderen Elemente des Systems gewonnen wird – mit anderen Worten, das Ausmass, in dem die Kenntnis eines Elements den Informationsgrad anderer verringert. Mit der Ähnlichkeit der Elemente steigt die Redundanz des Systems; eine Botschaft, die eine schon bekannte Nachricht mitteilt, ist sehr redundant.
Reflexion – spezifische Form der Selbstbeobachtung eines Systems, die die Unterscheidung System/Umwelt benutzt und die Einheit des Systems als Gesamtheit beobachtet. (sy) – das Zurückwerfen von Licht, elektromagnetischen Wellen, Schallwellen usw. an Körperoberflächen. (dn)
Reflexivum – Reflexivpronomen. (dn)
S…
schwäbische Alb
Selbstbeobachtung
Selbstreferenz – der Begriff der Selbstreferenz bezeichnet die Tatsache, dass es Systeme gibt, die sich durch jede ihrer Operationen aus sich selbst beziehen. Das sind (organische, psychische, soziale) Systeme, die die Wirklichkeit nur aufgrund dieses Selbstkontaktes beobachten können. Selbstreferenz gibt es dann, wenn die Operation der Beobachtung in das eingeschlossen wird, was bezeichnet wird, wenn sie also etwas bezeichnet, dem sie selbst zugehört. (…) Einerseits setzt Selbstreferenz die Möglichkeit voraus, die systemeigenen Operationen so zu reproduzieren (siehe Autopoiesis), dass jede Unterscheidung, die zum Beobachten (d.h. zum Bezeichnen von etwas) verwendet wird, durch die Operationen in dem System selbst konstruiert werden muss. Andererseits darf das System sich selbst nicht mit der externen Wirklichkeit, also mit seiner Umwelt verwechseln; Bedingung seiner Operativität und jeder Form von Kognition ist die Möglichkeit, zwischen Selbst- und Fremdreferenz intern (wo sonst?) zu unterscheiden. Diese Fähigkeit unterscheidet selbst-referentielle Systeme von trivialen Maschinen im Sinne Heinz von Foersters: während letztere Inputs auf immer dieselbe Weise in Outputs transformieren, ist bei selbstreferentiellen Maschinen der Output vom jeweiligen inneren Zustand abhängig, in dem sich das System befindet; derselbe Input kann dann bei verschiedenen Zuständen zu vollkommen verschiedenen Ergebnissen führen. (…) Selbstreferenz kann, je nachdem, welche Unterscheidung zur Bezeichnung des “Selbst” verwendet wird, unterschiedlich spezifiziert werden: (a) Wenn das, was sich auf sich selbst bezieht, eine Element des Systems ist (eine Kommunikation, ein Gedanke, eine Zelle), spricht man von basaler Selbstreferenz. Der Begriff des Elements bezeichnet das, was für das System eine weiter nicht dekomponierbare, also elementare Einheit ist. (…) (b) Wenn das “Selbst” der Referenz ein Prozess ist (siehe Prozess), spricht man von Reflexivität, die aufgrund der Unterscheidung von Vorher und Nachher beobachtet werden kann. Reflexivität besteht in der Verstärkung der Selektivitaet des Prozesses durch die Anwendung des Prozesses auf sich selbst, die der Anwendung auf das, was prozessiert wird, vorgeordnet wird. Ein Beispiel ist das Lernen des Lernens, das sich, statt auf den Gegenstand des Lernens unmittelbar, auf den Prozess des Lernens selbst bezieht derart, dass seine Fähigkeit und seine Selektivität verstärkt wird. © Im dritten Fall bezieht sich das System durch seine eigenen Operationen auf sich selbst, und das erfordert, dass das System innen (sich selbst) und aussen (seine Umwelt) unterscheiden kann. Dann spricht man von Reflexion. Die Unterscheidung, die in diesem Falle den Selbstbezug anleitet, ist die von System und Umwelt (siehe Reflexion). In allen diesen Arten der Selbstreferenz hat man es mit einer geschlossenen Zirkularitaet zu tuen, die jedoch die Existenz der Umwelt nicht leugnet, die Umwelt wird im Gegenteil in den Selektionen des Systems vorausgesetzt. Selbstreferentielle Systeme sind autonome Systeme, die diese Geschlossenheit zur Erhaltung der eigenen Autopoieses und Ermöglichung eigener Beobachtungen verwenden. Unter Autonomie soll deswegen nicht Unabhängigkeit verstanden werden, sondern selbstreferentielle Geschlossenheit. (…) Deswegen ist Autonomie immer absolut und nicht relativ, da es keinen Sinn haette, sich ein nur zum Teil autonomes oder nur “ein bisschen” geschlossenes System vorzustellen. (sy)
Selbstreflexion
sequentiell – fortlaufend, nacheinander zu verarbeiten. (dn)
Sicht – Standpunkt. (ts)
signifikant – wichtig, bedeutsam; typisch. (dn)
Sinn – Sinn ist das Medium, das die selektive Erzeugung aller sozialen und psychischen Formen erlaubt. Die Form des Sinns ist die Unterscheidung real/ möglich – oder aktuell/ potentiell. Der Sinn ist eine evolutionäre Errungenschaft der sozialen und psychischen Systeme, die deren Selbstreferenz (siehe Selbstreferenz) und Komplexitätsaufbau (siehe Komplexität) Form gibt. (…) Der Sinn reproduziert sich durch ein Erleben, das ihn aktualisiert und auf weitere Möglichkeiten verweist, die nicht aktualisiert werden. (…) Sinn und System setzen sich gegenseitig voraus: sie sind nur zusammen möglich. Da Sinn die Einheit der Differenz zwischen Aktuellem und Möglichem ist, hat alles (alles Reale und alles Mögliche) Sinn. (…) Sinn verweist immer wieder auf Sinn – er ist selbstreferentiell. Die Welt entsteht also als Gesamtheit der Sinnverweisungen. (sy)
Situation – (Sach)lage, Stellung, Zustand; die Gesamtheit der äusseren Bedingungen des sozialen Handelns und Erlebens. (dn)
statisch – keine Bewegung, Entwicklung aufweisend; Ggs. dynamisch. (dn)
System – das System ist ein autonomer Bereich, in dem besondere Bedingungen gelten, die sich einer Eins-zu-Eins-Entsprechung mit den Umweltzuständen entziehen (siehe Autopoiesis). (sy)
systembildend
Systembildung
Systemgefährdung
systemimmanent
systemisch
T…
Tonsynthese
Trägermedium
transparent – durchscheinend, durchsichtig. (dn)
U…
Umwelt – die Umwelt ist nicht “an sich” Umwelt, sondern immer Umwelt eines Systems, für das sie das Aussen (“alles übrige”) ist. Umwelt als “Negativkorrelat” zum System. (sy)
unabhängig – autonom, eigenständig. (ts)
Unabhängigkeit – Autonomie, Eigenständigkeit, Selbstbestimmung. (ts)
Ursprung – Anfang, Herkunft, Quelle. (ts)
V…
variabel – veränderlich, abwandelbar, schwankend. (dn)
Variabilität – Veränderlichkeit. (dn)
Variable – veränderliche Grösse (Math.); Ggs. Konstante; (Symbol für) ein beliebiges Element aus einer vorgegebenen Menge (Logik). (dn)
Verhältnis – Relation, Bezug, Interaktion, Kommunikation. (ts)
Verhältnismässigkeit
Vinyl – von Äthylen abgeleiteter ungesättigter Kohlenwasserstoffrest. (dn). Schallplatte.
W…
wahrnehmen – erkennen, bemerken. (ts)
Wahrnehmung – Beobachtung, (Sinnes)eindruck. (ts)
Wahrnehmung der Wahrnehmung – genannt reflexive Wahrnehmung ist eine vorsoziale Voraussetzung der Interaktion;die Kommunikation setzt die wechselseitige Wahrnehmung des Wahrnehmens – die Teilnehmer nehmen wahr, dass sie wahrgenommen werden – voraus. (sy)
Wechselwirkung – Korrelation
Worldbridger.
X…
Y…
Z…
Zeit – Zeit wird als die Beobachtung der Wirklichkeit aufgrund der Differenz von Vergangenheit und Zukunft bestimmt. Jedes System existiert immer nur in der Gegenwart und zeitgleich (synchron) mit der eigenen Umwelt. In diesem Sinne ist Vergangenheit kein Startpunkt und Zukunft kein Ziel, sondern handelt es sich in beiden Fällen um Möglichkeitshorizonte (siehe Sinn). Den sinnkonstituierenden Systemen stellt sich die Wirklichkeit als Differenz von Aktualität und Potentialität dar. Diese Differenz kann temporalisiert werden, und zwar durch eine Verdopplung der Unterscheidung. Auf der einen Seite der Potentialität kann man weiterhin unterscheiden zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die Gegenwart wird immer dadurch gesichert, dass das System sich autopoietisch (siehe Autopoiesis) reproduziert; die zeitliche Orientierung führt zum Unterscheiden dieser AktualitÄt, die immer gleichzeitig gegeben ist, von dem, was gleichzeitig nicht ist; man schafft auf diese Weise eine paradoxe Situation, in der Gleichzeitigkeit und Ungleichzeitigkeit zugleich gegeben sind. Die Paradoxie wird durch besondere zeitliche Differenzen entfaltet, wie zum Beispiel die Differenz von Vergangenheit und Zukunft. Für jeden Beobachter entsteht Zeit vor allem dadurch, dass jede Unterscheidung zwei Seiten aufweist und das man, um von einer Seite zur anderen zu wechseln, eine Operation und damit Zeit benötigt. So entsteht eine Differenz zwischen dem Beobachter selbst, der immer aktuell ist, und der Differenz von Vorher und Nachher, die von dem Ereignis generiert wird, das den Übergang ermöglicht hat. Die Unterscheidung zwischen Gleichzeitigkeit einerseits und der Differenz Vorher/ Nachher andererseits ist die Zeit. (sy)
zentral – wesentlich, hauptsächlich. (ts)
Zielkoordinaten
Zirkel – Forum, Gruppe. (ts)
Zufall
zurück – heimwärts, retour, rückwärts. (ts)